Moritz Ostruschnjak arbeitet ganz nah am Puls der Zeit. Der Choreograf aus München befasst sich in seinen Stücken mit der Frage, wie die zunehmende Digitalisierung des Lebens sich auf unsere körperliche und soziale Erlebnisfähigkeit auswirkt. Seine Werke nutzen die allgegenwärtigen Medien als Fundus und reflektieren so auf einzigartige Weise gesellschaftliche Prozesse. In seinen Arbeiten schafft er eine erfundene Wirklichkeit, in der Politik, Entertainment und Populismus mehr und mehr verschwimmen.
In Trailer Park, seiner neusten Kreation für tanzmainz, geht Ostruschnjak vom Phänomen der NPCs, Non-Playable-Characters, aus. Charaktere aus der Online-Welt, die wie Statist*innen zwar anwesend und in ihrer Umgebung heimisch zu sein scheinen, aber dennoch leer, unbeteiligt und irgendwie unheimlich wirken. Ihre Bewegungen, ihr Gebaren und ihr Ausdruck wird viel in sozialen Medien gespiegelt und physisch kopiert. Ostruschnjak beobachtet aktuell eine große Faszination an den Figuren und möchte diese zeitgenössische Erscheinung mit einem Ensemble von zehn Tänzer*innen untersuchen. In physisch extrem anspruchsvollen Collagen aus bestehendem Bewegungsmaterial soll die Vermischung der unterschiedlichen Realitäten von digitaler und analoger Welt erlebbar werden. Der Bezug der Tänzer*innen untereinander ist dabei von einer unausgesprochenen Spannung geprägt, die eher zu spüren, als zu sehen ist. Ostruschnjak möchte in Trailer Park Bezug auf ein für ihn wahrnehmbares Grundgefühl in der jungen Generation nehmen, die sich oft als Statist*innen im eigenen Leben empfinden, ohne etwas an ihrer Situation ändern zu können und ähnlich wie NPCs verloren im vertrauten Umfeld sind.
Moritz Ostruschnjak war jahrelang Teil der Sprayer-Szene und entwickelte über Breakdance sein Interesse für den zeitgenössischen Tanz. Er studierte zunächst bei Iwanson International in München und vervollständigte seine Ausbildung bei Maurice Béjart in Lausanne. Es folgten Engagements als Tänzer im In- und Ausland. Seine vielbeachteten choreografischen Arbeiten, die von den Tänzer*innen eine große Virtuosität und Vielseitigkeit verlangen, wurden unter anderem auf der Tanzplattform Deutschland 2020 gezeigt.
Das größte Theater in Rheinland-Pfalz hat mit drei Bühnen, dem Großen Haus, dem Kleinen Haus und dem Deck 3, die Möglichkeit, parallel ein großes Unterhaltungsspektrum anzubieten. Im Programm der Spielzeit 2014 stehen Musiktheater, Ballett, Schauspiel, Jugendtheater und Konzerte auf der Tagesordnung. Studenten der Mainzer Uni können kostenlos ins Theater gehen.
Gutenbergplatz 7 55116 Mainz
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