Postkoloniale Perspektiven auf Georg Forsters Herbarbelege (1772–1775)
Georg Forster (1754–1794) ist in Mainz durch seine führende Rolle bei der Mainzer Republik bekannt. Doch war er nicht nur Revolutionär, sondern auch Naturforscher, Kulturanthropologe, Schriftsteller, Übersetzer und Universitätsbibliothekar. Er war gerade 17 Jahre alt, als er mit seinem Vater zur zweiten Weltumsegelung von James Cook aufbrach (1772–1775). Forsters botanische Präparate, Zeichnungen und Publikationen folgen den Standards der Botanik, die im 18. Jahrhundert zur Wissenschaft wurde. Sie verweisen auf das einheimische Wissen der polynesischen Gesellschaften, das durch die Europäer überschrieben wurde. Rund 250 Jahre nach dem Aufbruch reflektiert die Ausstellung die Weltreisen im Kontext von europäischer Expansion, kolonialer Ausbeutung und hegemonialer Wissensproduktion. Und sie schlägt den Bogen zu den aktivistischen Protesten im Jahr 2019 gegen die Jubiläumsfeiern der Weltumsegelungen.
Die Ausstellung ist das Ergebnis des Teilprojekts Sammeln erforschen an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin in Kooperation mit der Zentralen Kustodie der Universität Göttingen. Das Forschungsprojekt wurde von der VolkswagenStiftung gefördert. Erstmals 2022 im Forum Wissen in Göttingen gezeigt, wurde die Ausstellung für die Präsentation in Mainz 2024 geringfügig verändert.
8.05.-20.06.24
Jakob-Welder-Weg 18, 55128 Mainz
Jakob-Welder-Weg 18,
55128 Mainz
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