Öffentliche Vortragsreihe im Rahmen der Mainzer Universitätsgespräche
4. November 2025 – 3. Februar 2026, dienstags, 18:15-19:45 Uhr
Hörsaal N1 in der Muschel
Fit, fokussiert, effizient – ob beim Sport, im Beruf, in der Ernährung oder bei der Weiterentwicklung der eigenen Persönlichkeit: Der Wunsch, das eigene Potenzial voll auszuschöpfen, prägt heute viele Lebensbereiche. Optimierung wird zur Maxime eines modernen Lebensstils, der Selbstverantwortung und Leistungsbereitschaft in den Mittelpunkt stellt. Digitale Technologien wie Fitness-Tracker, Achtsamkeits-Apps oder KI-Coaches versprechen individuelle Unterstützung auf dem Weg zu einer besseren Version von sich selbst. Was früher als gesunde Gewohnheit galt – etwa regelmäßige Bewegung oder bewusste Ernährung – ist heute Teil eines umfassenden Selbstprojekts. Das Ich wird zur Dauerbaustelle. Möglichst diszipliniert, produktiv und attraktiv – aber um welchen Preis?
Die interdisziplinäre Vorlesungsreihe „Selbstoptimierung. Zwischen Fürsorge und Zwang“ im Rahmen der Mainzer Universitätsgespräche im Wintersemester 2025/2026 widmet sich diesem Spannungsfeld. Denn zwischen achtsamer Selbstsorge und kontrollierender Selbstüberwachung verläuft nur ein schmaler Grat. Selbstoptimierung erscheint zunehmend als Teil einer neoliberalen Verwertungslogik, in der das Individuum nicht nur Verantwortung für sein Wohlergehen übernimmt, sondern sich auch permanent selbst vermarktet: effizient, resilient und jederzeit leistungsbereit. – Wer den eigenen hohen Ansprüchen nicht gerecht wird, kann in einem Netz von Psychotherapie, Meditation und Achtsamkeit aufgefangen und „repariert“ werden.
Wissenschaftler*innen aus Soziologie, Psychologie, Biologie, Medizin, Medienwissenschaft, Philosophie und Kulturwissenschaften beleuchten das Phänomen in den kommenden Wochen aus unterschiedlichen Perspektiven. Dabei erörtern sie auf Einladung des Studium generale der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) an zehn Abenden Fragen wie: Warum wollen wir uns selbst optimieren? Welche Rolle spielen Schönheitsideale, Leistungserwartungen oder soziale Medien? Und welche Folgen hat dieses Perfektionierungsprojekt für unser Körperbild, unser Selbstwertgefühl, unsere psychische Gesundheit und uns als Teil eines sozialen Gefüges?
Die Vorträge der Reihe „Selbstoptimierung. Zwischen Fürsorge und Zwang“ finden im Wintersemester 2025/2026 dienstags von 18:15 bis 19:45 Uhr im Hörsaal N1 in der „Muschel“, Johann-Joachim-Becher-Weg 23, auf dem Gutenberg-Campus statt.
Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Dienstag, 4. November 2025
Perfektionismus – Wenn das Streben nach dem Optimum zur Belastung wird
Prof. Dr. Barbara Cludius
Dienstag, 18. November 2025
Wie viel Krebs ist „Pech“? Krebsprävention durch Lifestyle-Optimierung und Vorsorge
Dr. Hanna Heikenwälder
Dienstag, 2. Dezember 2025
Nutzen und Nachteil unaufhörlicher Selbstoptimierung
Prof. Dr. Jürgen Straub
Dienstag, 9. Dezember 2025
Wider die Perfektion. Ein Lob der Selbstoptimierung
Prof. Dr. Jörg Scheller
Dienstag, 16. Dezember 2025
Metrische Kulturen. Wie sich digitale Selbstvermessung und künstliche Intelligenz auf unser Leben auswirken
Prof. Dr. Stefan Selke
Dienstag, 6. Januar 2026
Das menschliche Altern: Neue Einblicke aus der Biologie und Ausblicke auf gesundes Altern
Prof. Dr. Björn Schumacher
Dienstag, 13. Januar 2026
Künstliche Intelligenz und sportmedizinisch begleitete Selbstoptimierung: Neue Ansätze gegen chronische Erschöpfung
Prof. Dr. Dr. Perikles Simon
Dienstag, 20. Januar 2026
Selbstoptimierung und Ambivalenz
PD Dr. Anja Röcke
Dienstag, 27. Januar 2026
Augmented Body – Wie KI unsere Schönheitsideale verändert
Prof. Dr. Dipl.-Psych. Ada Borkenhagen
Dienstag, 3. Februar 2026
Von der Selbstoptimierung zur Selbstautomatisierung? KI als Technologie der Leistungssteigerung
Prof. Dr. Sascha Dickel
Johann-Joachim-Becher-Weg 23 55128 Mainz
Johann-Joachim-Becher-Weg 23
55128 Mainz
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